Sonntag, 19. Januar 2014

Rossinis Oper La Cenerentola in Burgkirchen

Burgkirchen an der Alz ist ein kleiner Ort in Oberbayern, nicht weit entfernt von der historischen Fürstenstadt Burghausen.

Letzten Samstag gaben sie dort Rossinis Komische Oper "La Cenerentola".  Diese heitere Oper wurde auf der Basis des Märchens Aschenputtel geschrieben.

Als ich bei der Suche nach Veranstaltungen die Operaufführung in diesem Bürgerzentrum fand, wollte ich erst gar nicht nachschauen, was das sein könnte. Das Wort Bürgerzentrum reißt einen nicht gleich vom Hocker, wenn man toll ausgehen möchte. Dann googelte ich es mal und war überrascht, dass dieses Haus ein schickes, kleines Theater- und Opernhaus ist. Es hat vor der Bühne sogar einen bis zu drei Meter versenkbaren Orchestergraben. Und eine Loge gibt es auch.

Hier mal Fotos zum Bürgerzentrum Burgkirchen (klick)

Als ich um 19.00 Uhr ins freundlich erleuchtete Foyer trat, steuerte ich sogleich auf den Sekttisch zu.

Wenn Ihr auf das Foto klickt, wird es größer, und man sieht neben dem offenen Bühneneingang das Mädchen am Sektausschank.

Foyer des Bürgerzentrums Burgkirchen - vor der Oper
Ich kam dann mit einer netten Frau ins Gespräch, die einen witzig gefärbten Pony hatte. Ellen Kuhnlein ist Physikerin und Lehrerin in Burghausen. Dann gesellte sich ihre Freundin Christine Bitsch hinzu. Sie ist die Kulturdezernentin des Kulturamtes in Burghausen. 
Burghausen und Burgkirchen kooperieren kulturell miteinander.

Vor der Oper - im Bürgerzentrum Burgkirchen
Die Stimmung war schon von Anfang an gut. Die Gäste waren - bis auf einige Jeansträger - gut gekleidet. Eben wie man das für eine Oper so macht.

Während der Opernaufführung konnte ich nicht fotografieren. Ich hatte einen tollen Platz in der dritten Reihe. Der erste Akt fing schon gleich lustig an. Donna Magnifica, die übermächtige Mutter der beiden zickigen Töchter, die finanziell gut unter die Haube kommen sollten, wurde durch einen großen Mann dargestellt. Dieser war in Frauengewänder gekleidet, und aus dem Dekoltee sah man den falschen Theaterbusen. Eine Frau in meiner Reihe kam aus dem Lachen nicht mehr heraus, zumal sich die kräftige Mutter auch so oft bückte. Oder wenn sie die arme Angelina (das Aschenputtel) einfach am Hals herunterdrückte und sang: 
Du Dirne, geh in die Küche an die Arbeit und buhle nicht um den Prinzen!

Schließlich hätte sie noch den großen Kredit abzuzahlen, deshalb sollte eine der beiden Töchter tunlichst in das Geld und den Adel einheiraten.

Die Oper war ins Deutsche übersetzt worden. Die Künstler, die alle um die 30 Jahre jung waren, sangen deutlich und verständlich. Obwohl das bei den Stimm-Coloraturen nicht einfach war. Dem sehr schlanken Prinzen hätte ich anfangs gar nicht so eine kräftige Tenorstimme zugetraut! Vermutet man meist nur bei den dicken Opernsängern.

Die Inszenierung war so witzig gemacht, dass das Publikum oft einfach zwischendurch klatschen musste, um der Freude Ausdruck zu verleihen. 

Das Orchester spielte im etwas heruntergelassenen Orchestergraben. Man sah die Musiker, aber sie ließen den Blick zur Bühne frei.

In der Pause gab es natürlich genügend Gespräche zu dieser Oper. 

Pausengespräche zur Oper La Cenerentola in Burgkirchen
In Burgkirchen war wirklich eine lustige Truppe unterwegs. Wir verabredeten uns auch schon zu den nächsten Veranstaltungen. 

Als mit der herrlichen Schlussarie diese wunderschöne Opernaufführung zuende war, wollte der Applaus nicht enden. Immer und immer wieder kamen die Sänger auf die Bühne und verneigten sich vor dem tollen Publikum. Und besonders tief verneigte sich Donna Magnifica, so dass man ihr dickes, hautfarbenes Busenpolster sehen konnte. Da lachte wieder die Frau in meiner Reihe so herzhaft, dass alle mitlachen mussten.

Als man den Saal verließ, ging ich über die kleine Bühnentreppe hinter die Kulissen, um mit den Künstlern noch schnell ein Gruppenfoto zu machen. Donna Magnifica hatte schon die Behütung vom Kopf genommen. Ich sollte schnell hinter ihr herlaufen, um zu sehen, ob die Kollegen noch in ihren Kostümen steckten.

Mitnichten! Die Sänger standen in der Garderobe schon mit freiem Oberkörper, nur in ihren Beinkleidern. Einer musste noch in der Nacht nach Wien. Ja nee, das ging wirklich nicht mehr. Dafür hatte ich Verständnis.
Ich bedankte mich bei allen noch für das Vergnügen, das sie uns mit ihrer Vorstellung bereitet hatten, dann war ich durch den Bühnenausgang direkt wieder im Foyer.

Zum Schluss meiner Geschichte füge ich die Abschlussarie aus der Oper La Cenerentola ein, gesungen von Cecilia Bartoli. Sie und ihr Lied erlebte ich vor einigen Jahren bei den Salzburger Festspielen.



 Da hatte Aschenputtel ihren Prinzen endlich bekommen.

Hier der Link zur 

Kammeroper München - La Cenerentola (klick)

2 Kommentare:

  1. Das sieht nach einem schönen und geselligen Abend aus und Kultur tut sooo gut, Futter für die Seele....
    Sag mal, wie geht es eigentlich Deinem Hund, man hat so lange nichts von ihm gesehen und gehört. Es ist doch wohl alles ok, oder?
    Liebe Grüße aus Winti, Ophelia

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    1. Meinem Santos geht es gut. Es ist alles ruhig und ohne Zwischenfälle.
      LG Gisela

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