Donnerstag, 28. November 2013

Der Keilriemen meines Wohnmobils

jaulte schon seit einem halben Jahr.  Zur Vorsorge, damit er nicht riss, fuhr ich vorgestern mal Richtung Werkstatt. Ich musste das Mobil sowieso etwas bewegen, bergauf und -runter fahren, damit das Restwasser aus den Schlauchbögen fließen konnte. Vor Einbruch der Kälte hatte ich brav das Frischwasser abgelassen, damit ich keinen Frostschaden in Tanks und Boiler bekomme.

Mein Wohnmobil im Winterbett
Ich lächelte die Passanten schon entschuldigend an, als ich mit Gejaule aus dem Unterstand fuhr. "Mein Keilriemen!", rief ich aus dem Fenster.

Nach einem Kilometer Fahrt erlöste mich dann der Keilriemen mit seinem schrecklichen Ton. Dafür leuchtete dann aber grellrot in der Armaturenanzeige die Lampe für die Batterie. Ich dachte: nee, das glaub ich jetzt nicht!

Sofort fuhr ich links auf den freien Platz vor einen Kuhstall und rief in der Werkstatt an. Der Sohn des Chefs war dran. Da er aber Bürokaufmann gelernt hatte, sollte er mich mit seinem Vater verbinden, der ist Kfz-Meister. Der Vater telefonierte.

"Ja, dann gib mir den Stefan aus der Werkstatt! Meine rote Lampe ist an, und ich weiss nicht, ob ich den Motor ausmachen soll oder nicht. Vielleicht bekomme ich ihn dann nicht mehr an".

"Der Stefan ist auf Probefahrt", meinte der Junge.

"Dann frag den Papa eben zwischendurch, sag, die Gisela mit dem alten Ducato ist am Apparat!"

"Jetzt ist der Papa weg".

Der Bauer kam mit seinem Traktor auf den Platz gefahren und schaute mich an. Ich drehte die Scheibe herunter und sagte ihm:
"Ich hab den Enzinger am Apparat, mein Keilriemen ist gerissen".

Er nickte und lachte. Bei Enzinger wissen auch die Bauern Bescheid. Der eine Bruder macht in Landmaschinen und der andere in Fiat und Lancia.

Endlich bekam ich einen Mechaniker ans Telefon. Ich musste ihm sagen, wo ich stehe. Dann meinte er, die fünf Kilometer soll ich ruhig noch fahren, da passiert nichts.

Diese kurze Fahrt kam mir dann aber vor wie eine Ewigkeit. Aus dem Motor roch es schon so komisch. Ich war kurz vorm Heulen. Das erinnerte mich so an den Tag, wo mein Wohnmobil auf der Autobahn bei Waldaschaff unterm Boden anfing zu brennen.

Als ich auf den Platz vor der Werkstatt fuhr, stand vor der rechten Halle ein kleiner Fiat Punto. Ich hupte, damit die Frau darin eben ein Stückchen vorfährt. Ich hatte einen knallroten Kopf, die Temperaturenanzeige ging auf 90° zu. Das ist beim Diesel eigentlich nicht so schlimm. Ich aber hatte Angst um mein Wohnmobil.

Dann stieg ich aus, riss die Fahrertür des Puntos auf und schrie die dicke Frau an, ob sie mich nicht hätte hupen hören? Sie soll mal etwas schneller reagieren und nicht so unbeweglich sein, sie soll das Auto einen Meter vorsetzen, damit ich vor das Tor komme!

Fiat Enzinger in Thundorf, hinterm re. gr. Tor ist die Bühne f. Ducatos
Die Frau riss vor Schreck die Tür zu, ich riss sie wieder auf. Dann stieg sie aus, und wir stritten uns. 
Ich meine, ich bin ja auch nicht gerade dünn. Aber ich bin flink!

Als ich in den Verkaufsraum trat, fragte mich ein dicker Mann, ob ich ein Problem hätte. Es war der Mann der Frau aus dem Punto. Bevor ich mich mit dem auch noch stritt, sagte ich nur, er soll seinen Mund halten, meine rote Lampe sei schließlich an, da kann ich nicht die Ruhe behalten. - Wie die alle guckten! Die hatten gedacht, ich würde die Frau verhauen.

Ich ging zu Stefan in die Werkstatt. Er hatte am Blechschaden eines neuen Ducatos zu tun. Er ging aber sofort mit mir raus, bückte sich vorne unter den Motor und zog den zerfledderten Keilriemen hervor. Ich konnte das Mobil sofort da lassen. Der Keilriemen wurde bestellt, Stefan fuhr mich mit einem 175 PS-Fiat 500 wieder nach Hause. Das kleine Auto hat vielleicht Pfeffer im Arsch!! :-)

Ich bat Stefan noch, mein Wohnmobil über Nacht in der Halle schlafen zu lassen, was er mir auch versprach. Ich meine, unter dem Unterstand ist das Mobil ja auch draußen, aber ich heize es leicht von innen. So friert das Wohnmobil nie, auch wenn wir 20° Minus haben.

Nun ist das auch wieder repariert. Mein Hobby 600 steht wieder in seinem Winterbett. Und die neue Stoßstange ist unterwegs. 
Ist nochmal alles gut gegangen.

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Mittwoch, 27. November 2013

Meine Küchenschublade krachte aus den Schienen

Neenee, bei mir ist momentan auch jeden Tag was anderes. Gestern riss mein Keilriemen vom Wohnmobil auf der Fahrt zur Werkstatt. Und heute bekam ich einen Schrecken, weil in der Küche mit Karacho und Geschepper meine Küchenschublade aus den Schienen knallte. Sie war zu voll. Es ist diese typische Kramschublade, die jeder hat. In Bayern sagt man auch Krusch-Schublade.

Zu volle Kram-Schublade
Dieses volle Teil hing also schräg in der auseinander gebrochenen Schublade, die unten in den Schrank geknallt war.

Ich räumte in Ruhe meine Lebensmittel weg, atmete tief durch und zwang mich, ganz gelassen zu bleiben. Dann hob ich das schwere Durcheinander zuerst raus und dann die losen Teile der Schublade. Auf dem freien Küchentisch klebte ich dann den Boden wieder in die Seitenritzen der Wände.

Reparierte Schublade
Dann machte ich mich an die Schienen. Die Schräubchen waren mit den Metallschienen rausgefallen. Als ich sie mit dem Kreuzschlitz-Schraubenzieher festmachen wollte, drehte ich ins Nichts. Alles war ausgeleiert! Also machte ich einen dicken Klecks Kraftkleber in die Löcher und fixierte so die Schräubchen. Die hintere Schraube packte fest. Vorne habe ich dann neben die schlabberige Schraube mit einem kleinen Handböhrchen vorgebohrt und eine Zusatzschraube reingedreht. Das muss jetzt halten.

Diese Schubladenschiene hat Gisela selbst repariert!  ;-)
Und da seit zwei Tagen die Klappe darunter auch nur noch am unteren Scharnier befestigt war, habe ich bei der Gelegenheit das obere Scharnier auch wieder fest gemacht.

Scharnier für Küchenklappe
Jetzt lasse ich die Schublade bis morgen mal schön trocknen, dann schiebe ich sie wieder auf die Schienen. Die schweren Handwerkssachen habe ich nun woanders hingeräumt. Jetzt müsste die Schublade wieder 30 Jahre halten.

Ich meine, die Küchenzeile ist ja noch fast neu! Erst 23 Jahre alt! Was ist das denn?

Freitag, 22. November 2013

Die Märchenerzählerin Dena Seidl

Heute Morgen las ich ein Posting auf Facebook. Die österreichische Märchenerzählerin Dena Seidl, die unweit von Wien an der Donau lebt, 

Märchenerzählerin Dena Seidl (klick)
kündigte eine Erzählperformance an, die kommendes Wochenende in Wien stattfindet.  
13 ErzählerInnen erzählen Geschichten über die Zahl 13.

Jetzt schlägt's 13 (klick)

Ich lernte Dena Seidl im Herbst 2012 im oberösterreichischen Waxenberg kennen, wo sie im alten Schloß in einem holzvertäfelten, hohen Raum den Kindern Märchen erzählte. Das war anlässlich eines Hexenfestes (klick) . In der Fotoreihe dieses Links bin ich sogar im weißen Gewand mit Kaiser Maximilian zu sehen.


Mit Kaiser Maximilian in Waxenberg
Ich ging mit den anderen Erwachsenen, die ihre Kinder an der Hand hatten, die alten Holzstufen vom Innenhof des Schlosses hinauf in den Saal, in dem ein großer Stühlekreis aufgebaut war, wo wir alle Platz nahmen. Es wurde voller und voller, deshalb mussten noch Stühle von der Wandreihe dazu gestellt werden.

Dann fing Dena Seidl an zu erzählen. Sie erzählte mit großen Augen und weit ausgebreiteten Händen. Sie stand auf und stellte ihre Erzählungen mit Figuren dar. Sie drehte sich, ging in die Hocke, sie flüsterte und erhob anschließend ihre Stimme, dass es für Kinder wie für die Großen ergreifend war.

Wenn sich dann mal die dicke Tür öffnete, weil noch Zuhörer kamen, sagte Dena Seidl freundlich:
"Schön, dass Ihr da seid. Nehmt Euch einen Stuhl und setzt Euch zu uns".

Dann nahm sie den Erzählfaden wieder auf, als hätte es keine Unterbrechung gegeben. So verging eine Stunde, ihre Erzählungen packten mich so sehr, dass ich bei einer Geschichte anfangen musste zu weinen. Ich war so ergriffen, dass ich mich richtig zusammenreißen musste, damit ich ruhig das Ende der Geschichte abwartete.
Dena hatte dies bemerkt und machte dann eine Pause, die ich nutzte, um aufzustehen, mich zu bedanken und zu gehen.

Und obwohl dies ja auch wieder eine Unterbrechung war, lächelte Dena Seidl mich freundlich an und holte eine längliche Lederbörse mit Klippverschluss hervor, öffnete diese und sagte mir, ich möchte mir eine Glasperle daraus aussuchen. "Sie soll dir Glück bringen", sagte sie und nahm mich in den Arm. 


Glasperle von Dena Seidl, der Märchenerzählerin
Vorhin habe ich die Glasperle aus meiner Geldbörse geholt und sie mal fotografiert. 

Sollte ich sie einmal verlieren, fahre ich wieder zur Märchenerzählerin Dena Seidl, um mir nach einem Erzählnachmittag eine neue Glasperle schenken zu lassen.


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Donnerstag, 21. November 2013

Der Tisch ist schon gedeckt

Gestern Abend hatte ich drei Freundinnen aus dem Ritterbund bei mir zum kleinen Abendessen. Bevor ich schon mal für den Abend den Tisch deckte, räumte ich in der Küche erst einmal Packen von alten Zeitungsstapeln weg. Prospekte, Notizzettel, all so'n Kram, den man schon ewig nicht mehr braucht.

Dann machte ich ein Foto von der geputzten und aufgeräumten Küche und schickte es schon mal an die Freundinnen. Der Tisch war schon gedeckt.

Meine Küche erwartet Gäste
Es gab ganz einfach Nudelsalat mit Würstchen. Falka brachte einen Mohnkuchen mit, der ohne Mehl gebacken war. Unsere Freundin Katrin (die Gewandschneiderin) verträgt nämlich kein Gluten. Das ist in Nudeln und Weißmehl enthalten. Aber Würschtel durfte sie essen. Ihr machte ich dann einen Salat aus Chinakohl und Tomaten.

Als ich ein Foto von uns allen machen wollte, streikten meine Freundinnen. Nö, heute sind wir mal privat zusammen, meinten sie. Was hatten wir für einen schönen Abend! Dann musste Alexa zu ihrem Fotoclub, Falka hatte Gesangsstunde, und Katrin und ich saßen noch gemütlich zusammen und quatschten.

Als auch sie gegangen war, nutzte mein Santos die Gunst der Minuten, in der ich mal nicht in der Küche war. Er untersuchte die Küchenzeile nach übriggebliebenen Leckereien und wurde auch gleich fündig.

Mein Rottweiler ließ mir etwas Kuchen übrig
Ich hatte mir ein Stückchen Mohnkuchen auf eine Serviette gelegt, damit ich es am nächsten Morgen zum Kaffee essen kann. Mein Santos zog die Serviette mit dem Kuchen zum Rand der Küchenzeile und fraß davon. Warum er nicht alles nahm, lag wohl daran, dass er gerne Butter auf dem Kuchen gehabt hätte. Er ißt auch kein trockenes Brot. Erst, wenn ich Butter darauf gegeben habe.

Auf dem Küchentisch stand noch die Flasche Gurktaler Alpenkräuter. Ein leckerer Likör, den ich auch schon mal zu Wohnmobiltreffen als Begrüßungsschlückchen mitbringe.

Lecker: Gurktaler Alpenkräuter
Nächsten Dienstag kommen dann noch die Burgfrauen Eva und Elisabeth. Dann sind wir zu sechs Freundinnen gemeinsam beim Abendessen. Wenn ich schon mal "Klar Schiff" in meiner Küche gemacht habe, dann muss das auch nachhaltig gefeiert werden! 

Ich mache nächsten Dienstag dann Hühnerfrikassee an Reis. Dazu Salat. Das verträgt auch die Katrin. Ihre Portion Hühnchen mit Spargel mache ich dann etwas anders an. Schön in Butter und Sahne geschwenkt. Da ist kein Mehl drin. Die Dünne kann das vertragen.  ;-))

Montag, 18. November 2013

Kaiserwetter im November

Heute hatten wir im Berchtesgadener Land Kaiserwetter. Ich habe mal zwei Bilder von der Webcam der Stroblalm in Piding konserviert. Der Untersberg, einmal in der Morgensonne und dann gegen Abend.

18.11.2013 Blick von Stroblalm zum Untersberg, um 8:00 Uhr

So wunderschön!

Und zum Spätnachmittag hin sah es dann so aus:

18.11.2013 Blick von Stroblalm zum Untersberg, um 16:00 Uhr


Zu meiner momentanen Schreibfaulheit kommt noch, dass mir derzeit nichts Sonderbares oder Aufregendes vor die Linse kommt. Im Wald haben sich die kleinen Tiere alle zum Winterschlaf zurück gezogen. Genauso wie die besonderen Vorkommnisse, die mir sonst im Leben so vorkommen. Nichts ist los! Das ist ganz schön doof!

Mal gucken, vielleicht ändert sich das, wenn der Totenmonat herum ist. 

Samstag, 16. November 2013

Sommerblumen und Winterdepressionen

Wir haben Mitte November. Aus dem Garten habe ich vor ein paar Tagen noch einige Sommerblumen ins Haus gerettet. Ich bringe es nicht fertig, sie auf den Kompost zu werfen.

Sommerblumen werden in der Küche umgetopft
Mit einem Messer schnitt ich großzügig die Blumenballen aus dem Kasten und setzte sie in Tontöpfe. Das war vielleicht eine krümelige Sauerei! Hinterher konnte ich die Küche putzen, was meiner momentan aufkommenden, saisonalen Wintermuffeligkeit auch nicht gerade zuträglich war. 

Eine Woche habe ich hier nichts geschrieben. Es ist jedes Jahr dasselbe mit mir. Soll ich mich - wie ein Bär - über den Winter ins Bett legen und im März wieder aufstehen? 

Draussen im Garten sieht es nebelig und leer und blumenlos aus. Statt dass ich mich daran erfreue, was ich dieses Jahr alles geschafft habe, knöttere ich durch die Gegend. Einzig mein Hund ist gleichbleibend gut gelaunt. Sein Pilz auf der Nase ist fast verheilt. Hier berichtete ich davon (klick).

Die Hautstelle ist zwar noch nicht nicht ganz heile, sieht aber schon besser aus.
Fast verheilter Pilz auf Hundenasenrücken
Soeben telefonierte ich mit meiner Freundin Renate D. (klick).
Als ich ihr jammend berichtete, dass ich den Novembernebel so doof finde und die vielen Klamotten, die man jetzt anziehen muss, schimpfte sie mit mir. Ich würde meine alljährliche Winterdepression, die eigentlich keine ist, direkt zelebrieren! Dabei hätte ich nichts zu jammern. Jeder Tag, den wir erleben, ist einzigartig und kommt nicht wieder. Also genießen wir ihn, ob es regnet oder kälter wird oder sonstwas.

Ja, stimmt auch wieder. Ich muckel' mich jetzt warm an, schnapp' mir mein Hündchen und mache einen langen Marsch.

Euch allen wünsche ich ein schönes Wochenende!

So schaut's grad aus: 

Zusammenfluss von Saalach und Salzach bei Salzburg

Hier noch ein Stern-Bericht über Winterdepressionen:
Alles Grau in Grau (klick)


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Sonntag, 10. November 2013

Ein Dachzelt auf dem Auto

Vorige Woche lernte ich im Kino eine Frau kennen, mit der ich mich während des Films über den Wolfgangssee unterhielt.  Wir sahen nämlich die Neuverfilmung von "Im Weissen Rössl am Wolfgangssee". War superlustig!

Dabei erfuhr ich, daß Susi - so heißt die Frau -  als Kind immer in Strobl am See mit ihren Eltern zum Camping war. 
Und "Einmal Camper, immer Camper", hat Susi heute ihr Zelt gleich auf das Autodach montiert. Mittels einer Kurbel dreht sie den Deckel von dem flachen Boden, dann hat sie ein Schneckenhaus, in dem sie bequem sitzen und liegen kann.


Da ich ihr von meinem Wohnmobil erzählte, schlug Susi vor, dass wir uns am nächsten Tag zum Abendessen verabreden. Sie fand das so lustig, dass ich alleine mit Hund und Wohnmobil fahre und sie eben als Single mit ihrem Dachzelt. Wir hätten uns bestimmt viel zu erzählen. Und so war es dann auch.

Mit ihrem Dachzelt auf dem Auto hat Susi schon geführte Wohnmobilreisen mitgemacht. So fuhr sie sogar einmal mit einem großen Konvoi von Wohnmobilen als einzige mit PKW und Dachzelt nach Moskau. Und in der Ukraine war sie auch schon damit. Und auf dem Rückweg hat sie sich dann von den anderen getrennt und sich noch die Masurische Seenplatte angeschaut.

Da sie jetzt nicht - wie ich mit Wohnmobil - alles dabei hat, fährt sie auch immer Campingplätze an, damit sie Strom hat. Ja, und wenn es mal kälter ist, dann hat sie einen kleinen Campingheizer in ihrem Dachzelt, der sofort ausgeht, wenn er mal umkippt. Und auf ihrer  Matratze hat Susi eine Heizdecke, damit sie auch bei Frost muckelig warm schlafen kann. Ich war ganz erstaunt von dem, was sie mir alles erzählte.

Was wir bei unserer Art zu reisen beide bestätigen konnten, das ist das Erstaunen der Leute, wenn man irgendwo anhält. Immer kommt die Frage: 
"Ja wie? Reisen Sie ganz alleine damit?"

Da sie ja immer auf Campingplätze fährt, erlebt sie es auch immer wieder, dass die Frauen mit Argusaugen auf ihre Männer aufpassen, wenn Susi mit ihrem Dachzelt auf dem Auto auf den Platz fährt. Erst wenn sie dann ruhig da sitzt und liest und sich um keinen kümmert, kommen die Frauen auch mal auf ein Schwätzchen auf sie zu.

Bei mir habe ich das so noch nicht feststellen können. Vielleicht habe ich noch nicht so darauf geachtet. Vielleicht erledigt auch mein Rottweiler irgendwelche Eifersuchtsgrübeleien gleich im Kern. Ich weiß es nicht.

Jedenfalls haben Susi und ich an diesem Abend viel gelacht. Es ist schon amüsant, wenn man als Frau alleine mit Wohnmobil oder Minizelt auf dem Autodach unterwegs ist. 

Langweilig ist es jedenfalls nicht.

Mittwoch, 6. November 2013

Ohne Internetanschluss

war ich bis gestern. Nichts ging mehr! Auf dem Bildschirm stand immer, dass der Computer den Server nicht findet. Dann habe ich alles aus- und wieder angemacht. Alle Stecker rausgezogen und wieder reingedrückt. Auch aus dem silbernen Kästchen von der Telekom.

Mein Kästchen von T-Com neben dem Bildschirm
Außerdem dauert es ca. eine Minute, bis mein Computer überhaupt an ist.

Nun fragte mich mein Freund Limes in Schweden, was ich denn für einen Router hätte. Ich sagte, Mozilla-Firefox. Nee, das sei kein Router. Bis ich kapierte, dass der Router das silberne Kästchen mit den drei Steckern ist! Ich sagte, der wäre noch neu, seit 2008, die Folie hatte ich noch über den Leuchtpunkten. Es ist ein Speedport 500V.

Limes sagte, das Kästchen sei schon längst überaltert. Ich soll mir von der Telekom ein neues geben lassen.

Und ich war schon bange, ich müsste einen neuen Computer haben! Das mit dem Umtausch des Routers mache ich jetzt mal sofort. Das ist wohl das DSL.

Nun war vorgestern hier im Ort überall das Problem mit dem Server. Auch ging das Festnetz-Telefon nicht. Bei meiner Freundin Renate war das genauso.

In meiner Wut habe ich dann gestern meine Küchezeile geputzt. 
Ich hatte mich mal auf die Zehenspitzen gestellt und auf meine Dunstabzugshaube geschaut. Um Himmels Willen! Wer größer ist als 1,65 m, der muss ja in meiner Küche einen Schlag bekommen und denken, was ist das für eine Sau!

Wofür das doch mal gut ist, wenn der Computer für einen Tag nicht funzt.  ;-) 

Sonntag, 3. November 2013

Novemberstimmung

Jetzt kommen wieder die Tage, wo bei mir die Laune durchhängt. Herbststürme und nasskaltes Wetter stehen uns bevor. 
Gegen Mittag machte ich nur einen kurzen Gang mit dem Hund, um dann wieder heim zu fahren.  Es schüttete wie aus Eimern vom Himmel.

Da sich aber das Wetter hier in den Bergen plötzlich ändern kann, wartete ich einfach ab, um später nochmal meine Gummistiefel anzuziehen und mit meinem Hund durch die Felder zu streifen.

So sah es dann aus, als ich abends um halb fünf losfuhr:

Novemberabend im Berchtesgadener Land
Nach einer Fahrt von fünf Minuten war der Himmel über dem Hochstaufen schon wieder dunkel.

Novemberstimmung mit Hochstaufen in Piding
Die Sonne, die durch die kleine Wolkenlücke über den Bergen hindurchschien, erleuchtete gegenüber die Wolken des Untersberges, dessen Schneemütze davon wieder angeleuchtet wurde.

Abendstimmung am Untersberg Anfang November
Und während ich diese schöne Stimmung mit meiner kleinen Kamera festhielt, telefonierte ich mit meiner Freundin Renate, um ihr mein winterliches Stimmungstief mitzuteilen. Da wir aber sonst keine Sorgen hatten außer der Feststellung, dass der Sommer vorbei ist, endete das Gespräch dann wieder mit herzhaftem Lachen.

Als die Sonne dann endlich hinter den Wolken verschwunden war, war auch das Lichterschauspiel über dem Untersberg verschwunden. So schnell geht das hier. Man kann nicht mal in Ruhe telefonieren, dann hängen schon wieder die Wolken überall herum.

Abendlicher Novemberhimmel über dem Untersberg
Nee nee, ich gehe jetzt in die Wanne. Dann mache ich mir im Wohnzimmer schön die Kerzen an, trinke ein Gläschen Wein und schaue mir den Sonntagabendkrimi an.

Ach, hier hab ich noch'n Bild.

Zwischen Untersberg und Schlafender Hexe der verschneite Watzmann

Auf die Fotos klicken, dann werden sie gößer.


Freitag, 1. November 2013

Hier ruht die Fuhrbesitzers-Gattin

so steht es noch auf alten Grabsteinen aus der Jahrhundertwende des 19. Jahrhunderts. Denn wer damals ein Fuhrwerk mit Pferd und Wagen hatte, war schon überdurchschnittlich angesehen.

Oder oft sieht man auch auf bayrischen und österreichischen Friedhöfen Grabsteine, auf denen steht, dass dort ein Hausbesitzer beerdigt ist.

Gesehen auf österreichischem Friedhof
Das Besondere an einem Hausbesitzer war, dass er politisch wählen durfte, weil er Steuern bezahlte.

Diese Grabstätte liegt sogar an der Kirchenwand
Was ganz Tolles war auch damals für eine Frau, wenn sie einen Lehrer geheiratet hat. Wenn der dann mal Schuldirektor war, wurde sie beim Bäcker mit Frau Schuldirektor angesprochen. Und wenn sie dann mal das Zeitliche segnete, dann stand auf ihrem Grabstein auch noch, dass sie eine Schuldirektorsgattin war.

Grabstein aus dem Salzburgischen
 Überhaupt gibt es Gräber, die sehen aus wie kunstvolle Miniparks.

Grabumrandung mit zarter Hecke
Oder hier, so eine schöne Bepflanzung als Anregung für den eigenen Garten:

Vor Kopf Buchsbaum dunkel, die Umrandung hell
Ein Diener ist ja nun mal ein Diener. Er bedient wohlhabende Leute, meist sind sie von Adel. Wenn aber dieser Diener ein Kammerdiener war, wurde auch dies natürlich auf dem Grabstein erwähnt.

Gesehen im Salzburgischen
Zur österreichischen k.u.k.-Zeit (klick) war der Briefträger, der nur für die Büros der Landesregierung zuständig war, ein Landesregierungsoberoffizial. Er war verbeamtet. Als Briefträger war er etwas Besonderes, kam er doch täglich mit dem Kaiser oder dem Herrn Hofrat zusammen. Ein Oberoffizial ist auch heute noch ein höherer Beamter.

Post-Oberoffizial i.R. - gesehen in Österreich
Der Mann auf dem obigen Grabstein war wahrscheinlich der Leiter einer Postdienststelle.

Was fand ich noch? Ach ja, die Betriebsleitersgattin...

Gesehen im Salzburgischen
... und den Grabstein eines Tankstellenpächters.

Gesehen im Salzburgischen
Als letzten Grabstein zeige ich Euch hier mal den ganzen Stolz seiner Familie. Der Mann war Ober-Scharführer bei der Waffen-SS, war ausgezeichnet mit den Militär-Ehrenkreuzen 1. und 2. Klasse sowie Träger des goldenen Verwundeten-Abzeichens. All das wurde dann nach seinem Ableben auf den Grabstein gemeisselt. Sogar mit den SS-Runenzeichen! Steht jetzt noch so da.

Grabstein im Salzburger Land
Ja, das war mal meine heutige Geschichte zum 1. November. Heute besuchen ja viele Menschen die Gräber ihrer Lieben. Da passt das mit den Grabsteinen ja.

Das Wetter passt auch zu diesem trüben Tag.

Hinter dem Novembernebel versteckt sich der Untersberg
Ich wünsche Euch einen schönen Feiertag! Macht das Beste daraus. :-)