Mittwoch, 18. September 2013

Über Sumpfkalk, Bohrmaschinen und Rührquirle

Eigentlich wollte ich über diesen langweiligen Kram gar nicht schreiben. Da es aber draussen schüttet wie aus Kübeln, kann ich sowieso nicht weiter arbeiten.

Gestern wollte ich wenigstens schon mal die Hauswand ausbessern, worüber der breite Dachfirst schützend hängt.

Blätternde Hauswand
 Von hier aus geht es in die kleine Laube unter dem Balkon.

Laube an altem Bauernhaus
Der Maurer riet mir, die Wände mit Kalkfarbe zu streichen, so wie das schon die Altvorderen bei ihren Bauernhäusern machten. Also besorgte ich mir einen Sack Sumpfkalk im Raiffeisen-Lagerhaus.

Gut für alte Bauernhäuser
Man muss diese puddingähnliche Masse 1:6 mit Wasser mischen. Aber womit sollte ich mischen? Mit meinem Haushaltsmixer für Pudding und Kuchen?

Ein Freund aus dem Ritterbund sagte mir, es gibt Quirl-Aufsätze für die Bohrmaschine. Och, gut! Ich hab noch so eine 25 Jahre alte Bohrmaschine von Makita im Stall rumliegen. Bei meinem Zimmerer, der mir den Balkon montiert hatte, lieh ich mir so einen Aufsatz für die Bohrmaschine.

Großer Farbquirl für kleine Bohrmaschine
Obwohl ich das kleine Löchsken ganz aufdrehte, ging der Mixer nicht rein.

Kleine Makita mit zu großem Quirl
Da lieh ich mir von meinem Nachbarn eine größere Bohrmaschine. In diesen alten AEG-Bohrer steckte ich den Quirl. Zum Vergleich mal meine kleine Kinder-Bohrmaschine daneben auf dem Küchentisch.

AEG und Makita - David und Goliath
Dann überlegte ich so, wenn ich mit dem Riesenteil in einem kleinen Töpfchen Farbe mixe, dann fliegt mir das mit Sicherheit um die Ohren. Also wanderte ich mit meiner winzigen Bohrmaschine in den Baumarkt und fragte nach einem passenden Quirlaufsatz . Und tatsächlich fand ich so ein Quirlchen, für 2,99 €!

Miniquirl auf Makita-Bohrmaschine zum Mixen von Farbe
Ich war glücklich! Nur hatte ich die Drehgeschwindigkeit und Power der winzigen Bohrmaschine unterschätzt. Ich kann die nicht auf langsame Drehung einstellen. Jedenfalls hatte ich die ganze Küchenzeile mit diesem kalkigen Wasser vollgespritzt. Mein Pony war weiss und meine Brille! Und Pulli und Jeans laufen gerade in der Waschmaschine aus...

Ich füllte den Inhalt in einen größeren Eimer und quirlte draussen weiter. Das ging gut. Der Anstrich mit dem Flächenstreicher war ziemlich unbefriedigend, es blieb nach dem Anstrich wässrig. Aber das hatte man mir ja gesagt. Während des Streichens fiel alter Putz ab. Dann kloppte ich alles Bröckelige von der Wand und strich einfach so drüber. Ich hatte einen Hals, weil das wieder so uneben war. Aber jetzt wird nur noch drüber gestrichen! Wenn alles nach und nach weiss ist, sieht man von weitem das Unebene nicht mehr.

Hier heute Morgen das schlappe Ergebnis:

Bröckelnde Wand nach erstem Kalkanstrich
Da das alte Haus nicht unterkellert ist, hat es eben - wie alle alten Hütten - unten im Mauerwerk dieses Feuchtigkeitsproblem. Seit 360 Jahren.
Egal, wenn das wenigstens noch so vierzig Jahre hält! Solange will ich noch hier wohnen. Laut familiärer Disposition werde ich so ca. 100 Jahre alt. Bis dahin kann ich ja noch ein paarmal über die Wände streichen. Jetzt habe ich ja das passende Handwerkszeug dazu.  ;-)

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