Samstag, 6. Juli 2013

Glimpflicher Unfall auf der A 8 Richtung München

Gestern ging ich wieder mit Santos den Weg entlang der Autobahn Richtung Sühnekreuz (klick). Irgendwas war anders auf der A8. Die Fahrzeuge fuhren zwar alle Richtung Salzburg und Abfahrt Piding - Bad Reichenhall usw., aber in die Gegenrichtung Rosenheim- München war kein Auto unterwegs.
Feldweg neben der Autobahn Salzburg-München
Als ich das nächste, höhere Gebüsch passiert hatte, sah ich die Ursache.
Bergung eines Sattelschleppers auf der A8 bei Anger
Zum Vergrößern auf die Fotos klicken.

Ich ging mit Santos über den gemähten Teil der Wiese auf das Geschehen zu und legte ihn ein paar Meter vor der Abzäunung ab.
Ein Sattelzug war von der Fahrbahn abgekommen und schräg in der Wiese hängengeblieben, ist aber nicht ganz umgefallen. Sie hatten ihn schon mit schwerem Gerät wieder auf die Autobahn bugsiert.

Geborgener Sattelzug auf der A8 bei Anger/Obb.

Dann fragte ich einen großen, dicklichen Feuerwehrmann:

"Wie lange seid Ihr denn jetzt hier schon zugange?".
"Wos?"
"Ich meine, wann seid Ihr angerückt, wann ist der Sattelzug denn in die Wiese gefahren?".
"Vor fünf Stund' zirka".
"Ohjee, das hat ja anscheinend alles gut geklappt. Darf ich dich mit aufnehmen? ".
"Na, liaber ned".
"Gut, dann dreh' dich um!". 


Spezialfahrzeug zur Bergung eines Sattelzuges
Und so sah der Wiesenrand an der Autobahn aus, der Sattelzug hatte auch den Abgrenzungszaun niedergemäht, so daß eine provisorische Abgrenzung angebracht wurde.


Der rote Sattelzug hatte Glück im Unglück - A8 bei Anger
Ich winkte freundlich lächelnd den Einsatzleiter zu mir an den Zaun.

"Grüß Gott, ich schreibe eine Art Erlebnistagebuch für meine Mutter im Ruhrgebiet. Darf ich Ihnen ein paar Fragen stellen, damit ich damit meine Bildergeschichte vervollständigen kann?".

"Was möchten Sie denn wissen?".

"Wofür sind die dicken Gewichte da auf dem Kranlaster? Und warum hängen die Zwillingsreifen hoch?".

"Das Bergefahrzeug muß mit den Gewichten stabilisiert und beschwert werden, damit es nicht selbst umkippt, wenn der Kran den schweren Sattelzug aus der Wiese hebt und wegzieht".

"Ach so ja, das leuchtet mir ein", sagte ich.
"Und warum ist da denn nur der Sattelauflieger? Wo ist denn das Führerhaus?".

"Das ist noch da vorne dran. Der Fahrer hat nach links gelenkt, um den Auflieger wieder rauszuziehen, das ging aber nicht mehr. Und so ist das Führerhaus noch so abgeknickt".

"Och!", staunte ich, und der freundliche Mann in der gelben Weste amüsierte sich.
"Ja, dann vielen Dank!".
"Gerne, keine Ursache".

Ich lief nach vorne, da war das Führerhaus noch am Zug. Sah richtig dramatisch aus!


Bergung eines Lastzuges auf der A8 bei Anger/Obb.
Da ein Bauer mit einem Güllefahrzeug auf die Wiese kam, rief ich meinen Santos ab und entfernte mich im Laufschritt von dem Unfallort. Der Jauchegeruch setzt sich sonst sofort in Kleidung und Haaren fest, wenn man nicht schnell flüchtet.

Von der anderen Seite machte ich noch ein Abschlußfoto, wo man im Hintergrund so schön den Untersberg links sieht und den Fuderheuberg auf der rechten Seite. Von da sind es nur ein paar Kilometer zur österreichischen Grenze. Oder eben vorher zur Abfahrt Piding.

Unfall auf der Autobahn Salzburg-München bei Anger/Obb.
Es ist schön, daß bei diesem Unfall keiner zu Schaden gekommen ist. Die Männer hatten wirklich ganze Arbeit geleistet. Und sie waren so freundlich und gelassen, als hätten sie ein Matchboxauto geborgen. Das war für mich eine spannende Erfahrung.

Wie gut, daß ich auf dem Heimweg nicht in die Richtung mußte, in die der ewiglange Stau auf der B20 war. Alle, die nach München fahren wollten, kamen ja nicht auf die Autobahn und mußten über die Landstraße daneben umgeleitet werden. Und die, die von Berchtesgaden kamen, von der anderen Seite, mußten sich auch in die Umleitung quetschen.

Der arme Lastzugfahrer! Der ist bestimmt kurz eingenickt. Wie oft bin ich auch an dem Punkt, wenn ich mit dem Wohnmobil fahre. Auf einmal ist die Leitplanke da und ich kann noch das Lenkrad wegreißen. Dann fahre ich aber auch immer sofort ab.

Das war gestern Glück im Unglück.



1 Kommentar:

  1. Gisela, da können wir mal sehen,was die LKWFahrer so leisten. Und wenn mal etwas später geliefert wird,dann wird gemeckert. Die Fahrer sind auch nur Menschen.

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